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Kaufberatung: Ausstattung für Schulen oder Veranstaltungsräume

Achtung: Dieser Artikel ist schon etwas älter und entspricht teilweise nicht mehr dem Stand der Technik.

Wird für Veranstaltungsräume oder Schulen ein universell zu nutzender Beamer angeschafft, sind die Anforderungen denen des Präsentations-Einsatzes zunächst ähnlich. Allerdings kann auch eine intensive Video-Nutzung hinzukommen, weshalb die Video-Fähigkeiten des Beamers zumindest am Rande beachtet werden sollten.
Typischerweise wird in Veranstaltungsräumen und Klassenzimmern mit unzureichender Verdunkelung projiziert. Je nach Ausstattung der Räume (besonders, wenn es spezielle Medienräume sind), kann jedoch die Verdunklungsmöglichkeit und somit die erzielbare Bildqualität höher sein; hier können sogar Heimkino-Beamer Verwendung finden.

Leitidee der Anschaffung ist die Nutzung durch sehr verschiedene Leute mit sehr verschiedenen Computern und anderen Zuspielern; eine gewisse Flexibilität ist daher wichtiger als das letzte Quäntchen Qualität. Standardauflösung 1024x768 ist für allgemeine Nutzung ohne Video-Schwepunkt eine gute Wahl; gerade in Verbindung mit verschiedenen Computern (die von Vortragenden bzw. Lehrern mitgebracht werden) sind 1024x768 eine Art "kleinster gemeinsamer Nenner". Nachdenken kann man im Hinblick auf HD-Video über die nächsthöhere Stufe 1280x800 im 16:10-Format, weil es ein Kompromiss zwischen guter Videoauflösung und Präsentationsbetrieb ist.
Ist die Video-Wiedergabe vorrangig und eine Verdunkelungsmöglichkeit gegeben, kommen eher 16:9-Beamer aus dem Heimkino-Sortiment mit 1280x720 oder 1920x1080 Pixeln in Betracht. Nur für die Nutzung in großen Räumen mit großen Leinwänden (z. B. Aula) können diese Geräte zu schwach sein. Dann wird man auf professionelle Beamer mit Lampenleistungen jenseits von 400 Watt ausweichen müssen - was dann natürlich eine ganz andere Preis- und Gewichtsklasse ist und eine individuelle, fachkundige Beratung nahelegt.

Wird der Beamer immer in demselben Raum verwendet, ist eine feste Deckenmontage dringend anzuraten; so steht das Gerät nicht im Weg und ist stets ohne Aufbau und Einstellung betriebsbereit. (Nebenbei werden gängige Aufbau-Fehler durch unkundige Benutzer vermieden.) Es müssen eine passende Deckenhalterung sowie ausreichend lange Kabel eingeplant werden, die am Aufstellort des Zuspielgerätes enden (z. B. direkt am Rednerpult, wenn es um Vorträge mit Notebook geht). An Kabeln sollten mindestens HDMI und VGA verlegt werden; die analoge Videovrbindungen kann man heute ignorieren. Wird voraussichtlich viel Video projiziert, wäre sinnvoll, gleich einen passenden Blu-ray-Player anzuschaffen; das erspart den Nutzern des Medienraums langwierige Verkabelungen. Heimkino-Beamer haben in der Regel zwei HDMI-Eingänge; so kann man einen davon fest verkabelt lassen und den anderen für alternative Zuspieler freihalten.

Bei der Planung von Veranstaltungsräumen wurden oft schon projektionstaugliche Wandflächen vorgesehen. Auch in den meisten Klassenzimmern gibt es seit der Zeit der Overhead-Projektoren feste Projektionsflächen, z. B. hinter der Tafel.
Eignet sich der Wandbelag eines Raumes nicht zur Projektion, wird eine Leinwand erforderlich. Dasselbe gilt, wenn man durch eine Projektionsfläche mit höherem Gewinnfaktor den Nachteil einfallenden Tageslichtes ausgleichen möchte.
Für Festmontage sehr gut geeignet sind Rollleinwände mit und ohne Motor. Sie werden in einem Kasten an Wand oder Decke montiert und lassen sich schnell aus- und einrollen. Darf die Leinwand dauerhaft sichtbar bleiben (z. B. in reinen Medienräumen), kommt auch eine feste Rahmen-Leinwand in Frage, die eine etwas bessere Planlage bietet als die Rollleinwand. (Der Rahmen wird in Einzelteilen geliefert, die verleimt werden müssen, bevor die Leinwand dauerhaft aufgetackert wird.) Durch feste Leinwände bzw. Rollleinwände in Verbindung mit einer Deckenmontage des Beamers ergibt sich eine sehr flott einsatzbereite Projektionseinheit.
Ist der Einsatz den Beamers in verschiedenen Räumen geplant, und fehlen in diesen Räumen Projektionsflächen, kommt am besten eine Stativleinwand geeigneter Größe zum Einsatz.

Sobald auch die Wiedergabe von Ton vorgesehen ist (z. B. Video), wird natürlich ein Tonanlage benötigt. Je nach Größe des Raumes genügt hier eine normale "Stereoanlage" (bestehend aus HiFi-Verstärker und -Boxen), oder es werden Boxen und Verstärker (bzw. Aktivboxen) sowie ein Mischpult aus dem Bühnenmusiker-Sortiment benötigt.
Im mobilen Betrieb ist der Aufbau der Audio-Anlage der langwierigste und umständlichste Teil, was einerseits mit dem Gewicht der Boxen und andererseits mit der komplexen Verkabelung zu tun hat; dann sollte man die Sache so einfach wie möglich halten und sich z. B. auf eine einzelne Mono-Box beschränken. In einer Festinstallation ist die Sache im Alltag wesentlich einfacher, weil hier zumindest Boxen und Verstärker fest verkabelt werden können, und weil die Boxen fest aufgestellt oder per Wandhalter befestigt werden können.

Kabel sind in beiden Fällen ein wichtiges Thema. Neben den Bild- und Tonkabeln, die fest verlegt oder bei jedem Aufbau identisch angeschlossen werden, ist für Bild und Ton jeweils ein Sortiment an Adaptern nötig, um alle möglichen Signalquellen anschließen zu können. Wenn z. B. ein HDMI-Kabel mit losem Ende vom Decken-Beamer herunterführt, muss man daran per Adapter auch Zuspieler mit Mini-HDMI-Buchse oder DVI-Buchse anschließen können.

Eindeutig von Vorteil wäre, wenn eine Hilfsperson sich in die Aufstellung der Geräte gut einarbeitet und dann beim Aufbau immer zur Verfügung steht; das kann z. B. der Hausmeister oder ein Haustechniker sein.
Wenn die Geräte von verschiedenen Leuten ohne Hilfe einer eingearbeiteten Person benutzt werden müssen (z. B. von verschiedenen Lehrern in einer Schule), ist es eine gute Idee, übersichtliche Verkabelungspläne und Checklisten für den Aufbau anzufertigen. Wenn Beamer und Tonanlage mobil genutzt werden sollen, kann es auch helfen, die nötigen Kabel bereits zu Kabelpeitschen zu bündeln und die Stecker deutlich zu beschriften; dies vereinfacht den Anschluss ungemein, und es vermeidet Kabelsalat.

Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: September 2012
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