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Stromversorgung: Netzbetrieb oder Akku

Artikel dieser Reihe: Übersicht – Blitz oder Dauerlicht fürs Fotostudio? – Sorten und Eigenschaften von Dauerlicht-Leuchten – Sorten und Eigenschaften von Blitzgeräten – Lichtfarbe, Spektrum, CRI und TLCI – Lichtflimmern und sein Einfluss auf Foto und Video – Leuchtdauer von Blitzgeräten – Stromversorgung: Netzbetrieb oder Akku

LED-Dauerlichtleuchten und Studioblitzgeräte gibt es für Netzstrom oder für Akkubetrieb. Solche, die für Akku vorgesehen sind, können in der Regel auch mittels Netzteil betrieben werden – was ihre Nutzung flexibler macht. Insgesamt entwickelt sich der Markt, wenn es um kleine bis mittelstarke Leuchten und Blitze geht, immer stärker in Richtung Akkubetrieb (oder zumindest Vorrüstung für Akkubetrieb). Diesen Trend kennt man ja seit Jahren auch von Haushaltsgeräten und Elektrowerkzeugen. Er hat viel mit den Fortschritten der Akku-Technologien und den sinkenden Preisen von hochwertigen Akkuzellen zu tun. Leuchten und Blitze, die ausschließlich für Netzanschluss vorgesehen sind, sind aber nach wie vor ein Stück günstiger.

Der Lieferumfang kann variieren – was für Preisvergleiche nicht unwichtig ist. Im Idealfall ist schon alles Nötige für Netz- und Akkubetrieb mit in der Packung. Aber manchmal liegen nur Akkus nebst Ladegerät bei und das Netzteil gibt es als Sonderzubehör. Manchmal liegt nur ein Netzteil bei und die Akkus muss man extra kaufen.

Ein Trend geht hin zu Kompaktblitzen und kompakten Leuchten, die den Akku direkt aufnehmen oder an die man den Akku fest anflanschen kann. Es gibt aber weiterhin auch akkubetriebene Leuchten und Studioblitze, deren Akkus in separaten Packs untergebracht sind – also man hat dann einen mehr oder weniger schweren Akkupack separat auf dem Boden stehen, von dem aus ein Kabel zur (Blitz-)Leuchte geht.

Welche Akkus man braucht

Ob man problemlos noch weitere Akkus bzw. Akkupacks hinzukaufen kann (und ggfs. zu welchem Preis), ist für längere mobile Nutzung ein Thema. Aufsteckblitze laufen überwiegend mit billigen AA-Akkus und sind von daher unkritisch; nur etwas größere und stärkere Modelle werden manchmal auch mit proprietäten LiIo-Akkus versorgt. Manche LED-Leuchten lassen sich wahlweise aus 12-Volt-Quellen betreiben, was dann Bastellösungen mit billigen Blei-Gel-Akkus oder ausgedienten Autobatterien ermöglicht. Etwas größere Leuchten und Blitze verwenden oft LiIo-Standardakkus (z. B. vom Typ Sony NP-F970), die es auch recht günstig von NoName-Herstellern gibt. Leistungsstärkere Geräte, insbesondere die größeren Leuchten und Blitze, verwenden allerdings immer ihre proprietären Akku-Modelle; die bekommt man dann nur beim Originalhersteller.

Vor- und Nachteile der Akku-Stromversorgung

Der größte Vorteil von Akku-Blitzen ist klar: Man kann sie auch mobil einsetzen, z. B. zum Aufhellen von Fotos in freier Natur. Studioblitze für reinen Netzanschluss sind allerdings günstiger und haben zudem stärkere Einstelllichter. Manchmal bieten sie auch kürzere Nachladezeiten. Von daher ist die Entscheidung, ob man lieber die Netz- oder die Akku-Variante kauft, nicht immer nur eine Kostenfrage.

Mit LED-Dauerlichtleuchten sind Fotoshootings oder Videoaufnahmen tagsüber in freier Natur weniger ein Thema; etwa zum Gegenlicht-Aufhellen der niedrigstehenden Sonne dürften die meisten akkubetriebenen LED-Leuchten ohnehin zu schwach sein. Besser klappt es in der Nacht oder in der Dämmerung – und natürlich in Innenräumen.

Unabhängig von Ort und Tageszeit kann sowohl bei Blitzen als auch bei Dauerlicht der Akkubetrieb dazu beitragen, den Aufbau des Equipments zu beschleunigen und die Zahl der Kabel-Stolperfallen zu vermeiden. Für Situationen, wo man nicht extrem lang am Stück fotografieren bzw. filmen muss, kann der Akkubetrieb also den Arbeitskomfort deutlich erhöhen. Wer sich erst mal dran gewöhnt hat, Blitze für spontane Porträt-Aufnahmen bzw. Leuchten für ein kurzfristig angesetztes Interview ohne Verlegen von Stromkabeln aufstellen zu können, wird auf diesen Vorteil kaum noch verzichten wollen. Das mag mit ein Grund sein, warum akkubetriebene Leuchten und Blitze inzwischen so beliebt sind.
In Situationen, wo man genug Zeit zum Aufbauen und genug Anschlussmöglichkeiten hat (z. B. in einem fest installierten Studio mit versenkten Steckdosen im Boden), haben netzbetriebene Blitze und Leuchten aber weiterhin ihre Berechtigung. Man kann damit beliebig lang arbeiten, ohne sich Gedanken über die Restkapazität machen zu müssen. Man muss auch nicht rechtzeitig vor jedem Projekt ans Nachladen denken. Große Blitze über 600 Wattsekunden bzw. LED-Leuchten über 150 Watt Stromaufnahme gibt es ohnehin fast nur für Netzbetrieb.

Universelle Alternativen zu speziellen Akkublitzen und -leuchten

LED-Leuchten und Studioblitze, die für 230 Volt Netzbetrieb ausgelegt sind, kann man behelfsweise auch mobil aus alternativen Stromquellen wie Benzin-Stromgeneratoren oder großen Batterien nebst Wechselrichtern versorgen. Um die Elektronik nicht zu schädigen, sollten es aber unbedingt hochwertige Generatoren bzw. Wechselrichter sein, die wirklich einen stabilen, echten Sinus-Wechselstrom erzeugen (das können nur die etwas teureren Geräte).

Diese Variante hat nicht alle Vorteile von echten akkubetriebenen Geräten. Sowohl große (Auto-)Batterien als auch Benzin-Stromgeneratoren haben ein hohes Eigengewicht und lassen sich nur eingeschränkt zu Fuß transportieren. Der Aufbau solcher Stromversorgungen lohnt sicher nicht an Orten, an denen man mit vertretbarem Aufwand Netzstrom bekommen kann. Aber für gelegentliche Foto- und Videoaufnahmen an stromlosen Orten, die noch mit dem Auto erreichbar sind, kann diese Art der mobilen Stromversorgung gut funktionieren.

Es gibt kompakte Fertiggeräte/Powerpacks für die Versorgung von Lichtquellen. Dazu gehören eigens für Blitzanlagen gedachte Markengeräte wie der Hensel PowerMax oder der Tronix Explorer, aber auch etwas günstigere Alternativen aus dem Camping-Bereich. Sie vereinen einen Wechselrichter und einen Akku (in diesem Fall meist einen mittelgroßen LiIo-Akku) in einem gemeinsamen Gehäuse. Diese Geräte sind deutlich leichter als eine selbstgewählte Kombination aus Wechselrichter und Bleiakku, haben jedoch nur begrenzte Ladekapazität.

Von der verfügbaren Gesamtleistung hängt ab, wieviele Leuchten bzw. Blitze man gleichzeitig betreiben kann und wie hoch diese geregelt sein dürfen.
Die Hersteller von Benzin-Stromgeneratoren und akkugespeisten Fertiggeräten geben klare Werte für Dauer- und Spitzenleistung an. Die sollte man möglichst nicht überschreiten.
Auch für einzeln erhältliche Wechselrichter nennt der Hersteller Dauer- und Spitzenleistungswerte. Ein groß dimensionierter Wechselrichter allein nützt aber nichts, wenn die Batterie diese Leistung nicht ebenfalls aufbringen kann. Notfalls muss man größere Akkus kaufen oder mehrere davon parallel oder in Serie schalten, um höhere Leistungen rauskitzeln zu können. (Grober erster Anhaltspunkt: Eine kleine Autobatterie liefert maximal etwa 400 Watt, eine große AGM-Wohnmobilbatterie reicht für etwa 800 Watt.)

Mit LED-Netzleuchten und ihrer gleichmäßigen Stromaufnahme gibt es keine Überraschungen; man muss nur darauf achten, die zulässige Dauerleistung des Generators bzw. Wechselrichters nicht zu überschreiten. Das kann man ganz einfach ausrechnen. Falls man die Stromaufnahme der Leuchten gar nicht so genau kennt, hilft ein Energie-Messgerät (das man kaufen oder vielerorts auch beim Energieberater ausleihen kann).

Für Studioblitzgeräte ist die Leistung nicht ganz so leicht zu berechnen. Während der Standby-Zeit kommt der Großteil des Energieverbrauchs vom Einstelllicht – besonders, wenn es ein stromhungriges Halogen-Einstelllicht ist. Man kann das Einstelllicht auch gleich ganz ausschalten, weil es in Aufhell-Situationen im Freien ohnehin keine realistische Vorschau aufs Ergebnis zulässt. Unmittelbar nach einer Auslösung, also während des Nachladens, werden Studioblitze dann allerdings sehr viel Strom ziehen (je schneller sie nachladen können, desto mehr). Das kann einen Generator ausbremsen bzw. die Ausgangsspannung eines Wechselrichters vorübergehend absenken. Hat man Glück, wird dadurch lediglich der Lüfter des Blitzgerätes für wenige Sekunden etwas langsamer und das Nachladen dauert etwas länger als im Netzbetrieb. Im schlimmsten Fall schlägt aber die Sicherungsschaltung des Wechselrichters zu und der Strom wird für einen Moment komplett unterbrochen; das sollte man den Blitzgeräten lieber nicht zu häufig zumuten.
Wenn möglich, sollte man daher vorab mittels Messgerät die Stromaufnahme während des Nachladens überprüfen und nachschauen, ob sich das noch mit der Peak-Leistung des Generators bzw. der Wechselrichter-Batterie-Kombi verträgt. Wird es zu knapp, muss man die Zahl der Blitzgeräte reduzieren und/oder die eingestellte Blitzenergie etwas weiter runterregeln.

Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: Februar 2022
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