Dieser sowie die nachfolgenden Artikel beschreiben meine Erfahrungen mit dem Digitalisieren von Dias mittels umgerüstetem Diaprojektor, DSLR und Macroobjektiv. Es ist keine Anleitung nach dem Motto "So und nicht anders", sondern zeigt einfach den Weg, den ich für meinen eigenen Zweck gewählt habe.
Neu seit Dezember 2020:
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Verbesserter Bildqualitätsvergleich
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Ergänzende Hinweise zum Software-Workflow
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Digitalisierungs-Angebot von
Mediafix mit Rabattcode
Wer Ähnliches plant, kann mein Verfahren übernehmen oder es für seine Zwecke abwandeln (oder aus meinen Fehlern und Problemen lernen und es gleich ganz anders machen).
Klaus Wagner hat eine eigene Variante im DSLR-Forum vorgestellt.
Peter Danninger beschreibt seinen Eigenbau und seine Erfahrungen auf der Seite der Ottobrunner Senioren.
Eine weitere Variante gibt es im Blog von PeschiMo aus der Schweiz.
Der Aufbau von Dimitri Junker ist per Rasperry Pi und spezieller Software automatisiert, so dass man große Mengen Dias bequem abfotografieren und nachbearbeiten kann. Die Software gibt es übrigens kostenlos zum Download.
Ich bin mit dem Ergebnis der Aktion sehr zufrieden. Insgesamt habe ich 4086 Dias digitalisiert. Die Arbeit hat sich über ca. 6 Tage hingezogen; hätte ich mich auf das Dia-Digitalisieren beschränkt und an diesen Tagen nicht noch andere Dinge getan, wäre es wahrscheinlich auch in 3 Tagen zu machen gewesen.
Die meiste Zeit verschlangen das Nachjustieren der Vorrichtung sowie die Vorbereitung der Dias. Soweit ich nur Hochformate drehen musste, ging es schnell. Es waren aber auch Serien dabei, die ich erst noch glaslos umrahmen und/oder aus diversen Schachteln in Diamagazine einsortieren musste.
Es ist erstaunlich, welche fotografischen Schätze (fast vergessene Bilder mit persönlichem Wert) ich in meinem digitalen Archiv wiederentdeckt habe. Seit der Digitalisierungs-Aktion (die nun schon einige Jahre zurückliegt) habe ich immer wieder Bilder gezielt für bestimmte Zwecke rausgesucht oder ganze Serien in digitaler Form an Verwandte und Bekannte weitergegeben. Das Suchen und Sortieren in einem digitalen Archiv ist erheblich schneller (und macht mehr Spaß) als das Wühlen in einem großen Dia-Schrank.
Die erzielte Bildqualität ist, wenn man genügend Zeit in Versuche
investiert und die optimalen Werte im Rohkonverter gefunden hat, sehr gut.
Der zum Vergleich herangezogene Scanner meines Partners Mediafix liefert natürlich noch etwas sauberere Details, weniger Artefakte und etwas mehr Dynamik - und er
korrigiert Kratzer und Staub automatisch.
Meine Überlegung war die: Der Zeitaufwand fürs Scannen wäre erheblich größer gewesen, so dass ich
nicht alle 4086 Dias selber mit einem Scanner bearbeitet hätte. In dem
Fall hätte ich vorher eine Auswahl getroffen und/oder das
Ganze von vornherein einem Service-Unternehmen überlassen.
Statt einer Auswahl in
bestmöglicher Qualität habe ich nun wirklich alle Dias in Okay-Qualität
auf Festplatte. Das ist aber nur
mein persönlicher Kompromiss. Andere Anwender mögen andere Schwerpunkte setzen.
Unterm Strich möchte ich aufgrund meiner Erfahrungen sagen: Die Methode, Dias mit Hilfe einer DSLR abzufotografieren, kann ich Besitzern größerer Dia-Archive
absolut empfehlen – sofern sie bereit sind, anfangs etwas Zeit ins Basteln und Experimentieren zu investieren. Wichtig ist eine gute Vorbereitung, insbesondere ein genaues Justieren der Kamera sowie ein sorgfältiges Austesten der Belichtung im Hinblick auf die vollständige Erfassung des Dichteumfangs. Auch die Rohkonvertierung und
weitere Nachbearbeitung der Bilder will durchdacht sein, um der Dynamik
und dem Detailreichtum der Originale gerecht zu werden.
Der Versuch, mal schnell
"frei Schnauze" ein paar Dias abzufotografieren, wird nicht
gleich zu guter Qualität führen. Man kann zwar auch mit wenig
Vorbereitung, mit automatischer Belichtung und ohne angepasste
Nachbearbeitung Dias abfotografieren – und einige andere Anleitungen im
Netz propagieren genau das. Solange es nur darum geht, den Inhalt der
Bilder irgendwie sehen zu können, mag das durchaus ausreichend sein. Das
Ergebnis entspricht dann aber bestenfalls der Qualität eines
automatischen Billigscanners und kann mit Scans aus echten Diascannern
nicht mithalten. Für längerfristige digitale Archivierung sollte man
schon etwas mehr Aufwand treiben, um sich hinterher nicht zu ärgern.
Aus Feedback zu dieser Seite weiß ich, dass nicht alle Anwender so gern
basteln und experimentieren wie ich. Daher bin ich nun eine
Partnerschaft eingegangen mit der Firma Mediafix, die nach eigenen
Angaben Marktführer in der Digitalisierung analoger Medien ist. Mediafix
bietet hochwertige Diascans als Komplettservice. Sie können Ihre Dias
einschicken oder bei einer der 21 Annahmestellen in Deutschland
persönlich abgeben.
Der Scan-Service kostet ab 7 Ct. pro Dia
(Staffelpreise je nach gewünschter Auflösung und Anzahl der
eingeschickten Dias).
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Beispiele und einen Qualitätsvergleich gibt es
hier.
Der Qualitätsvergleich auf der letzten Seite dieser Artikelreihe stellt meine eigenen Digitalisierungen den Scan-Ergebnissen von Mediafix direkt gegenüber.
Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: Dezember 2020
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