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Ausrüstung und Bastelarbeiten

Als Kamera diente meine Nikon D200. Dazu konnte ich günstig die manuelle Version des 3,5/100 Macroobjektivs von Cosina samt zugehörigem 1:1-Achromaten erstehen. Das Cosina ist sicher nicht das weltbeste Macroobjektiv, aber es kommt in Vergleichen gegen die mehrfach teureren Marken-Macros stets gut weg, und ich empfand es für meine Zwecke als absolut ausreichend.

Als Projektor stand mein Leica P600 IR zur Verfügung. Ich entschied mich zum Kauf eines passenden Diaprojektor-Umrüstsets von Image Engineering, das aus einer Milchglasscheibe, zwei Einstelldias (für Weißabgleich und Bildlage) sowie einer kurzen Umbauanleitung besteht.

Leider habe ich erfahren, dass Image Engineering die Herstellung dieser Produkte inzwischen eingestellt hat. Ähnliche Umrüstsets gibt es aber weiterhin von Fotonovum (Vertrieb über Foto Brenner und ELV).

Ich weiß von Bastlern, die den Projektor-Umbau auf eigene Faust versucht haben, dass gerade eine gleichmäßige Beleuchtung des Dias schwierig herzustellen sein kann.

Das Umrüstset funktioniert prima und liefert auf Anhieb eine einwandfrei gleichmäßige Ausleuchtung. Bei den Preisen lohnt es sich kaum, selber mit Mattscheiben etc. zu experimentieren.

Hier habe ich das Weißabgleich-Testdia abfotografiert, das lediglich eine gleichmäßig graue Fläche zeigt. Wäre die Ausleuchtung im Projektor ungleichmäßig (Vignettierung bzw. Hotspot), würde man es an einer solchen strukturlosen Vorlage sofort sehen.

Auf eine automatische Steuerung von Projektor und Auslöser verzichtete ich aus Kostengründen. Das ist doch eher was für Leute, deren Dia-Bestände in die Zehntausende gehen.

Der Umbau des Projektors ist denkbar einfach: Objektiv rausschrauben, Deckel öffnen, eine bestimmte Kondensorlinse rausziehen, Milchglasscheibe einsetzen, Deckel schließen. Lässt sich auch jederzeit in umgekehrter Reihenfolge wieder rückgängig machen, so dass man wieder normal projizieren kann.

Im Gegensatz zu einigen Umbau-Empfehlungen im Internet arbeitet der von mir gewählte Umrüstsatz nicht mit einer schwächeren Halogenlampe, sondern mit der Originallampe des Projektors (in diesem Fall 250 Watt; mit Sparschaltung vielleicht noch 150 oder 200 Watt). Die mitgelieferte Milchglasscheibe ist aus echtem Glas und hält die Hitze aus.

Die starke Lampe hat Vor- und Nachteile. Nachteil ist, dass das Dia immer noch stark erwärmt wird (wenn auch nicht mehr so stark wie bei Einsatz des serienmäßigen Kondensors) und es somit noch zum Verbiegen und Ploppen kommen kann. Vorteil ist, dass die Belichtungszeit recht kurz wird und man sich somit nicht viele Gedanken über Wackeln und Spiegelschlag machen muss.

Bau einer Grundplatte für Kamera und Projektor

Als recht verzwickt erwies sich das Ausrichten der Kamera, denn es geht hierbei wirklich um Millimeterbruchteile. Meine Versuche mit normalem Stativ und Reprostativ waren nicht befriedigend; es ist schon schwer genug, die Kamera auf die richtige Höhe zu bringen, aber dann hat man immer noch nicht die Garantie, dass das Objektiv jetzt wirklich senkrecht aufs Dia schaut; ist dies nicht der Fall, bekommt man trapezförmige Verzerrungen. Hinzu kommt das Problem, dass der Projektor bei jedem Magazinwechsel und jeder unachtsamen Bewegung in Gefahr ist, seine Position etwas zu verschieben.

Ich entschloss mich daher zum Bau einer Aufnahmeplatte für Projektor und Kamera. Mit ihr sollte nicht nur die Kamera bestmöglich aufs Dia ausgerichtet werden, sondern Kamera und Projektor sollten auch für die Dauer der Digitalisierung gut fixiert und somit sicher vor Verschiebung sein. Im Idealfall sollte die Position beider Geräte genau reproduzierbar sein, so dass man den ganzen Aufbau zu einem späteren Zeitpunkt ohne lange Neujustage wieder in Betrieb nehmen kann.

Die hier gezeigten Bilder können als Anregung für ähnliche Aufbauten genommen werden. Auf eine genaue Bastelanleitung (Grundriss, Teileliste etc.) verzichte ich, da die Einrichtung für jede Kombination aus Kameragehäuse, Macroobjektiv und Diaprojektor etwas anders ausfallen muss.

Die Vorrichtung besteht im Wesentlichen aus zwei MDF-Platten: Die eine bildet die Basis und Aufnahme für den Diaprojektor, die andere (darauf aufgesetzte) eine Aufnahme für die Kamera.

Die Feinjustierbarkeit wird durch extra große (15 mm) Befestigungslöcher in Verbindung mit großen Unterlegscheiben erreicht; so kann man bei Bedarf die Schauben lockern, die Platte verschieben und dann die Schrauben wieder festziehen. So ist eine Justage um je ein paar Millimeter nach links und rechts sowie nach vorn und hinten gegeben.

Unten in der Grundplatte habe ich Einschlagmuttern eingebaut. So kann ich die Schrauben von oben bequem eindrehen, ohne immer die Mutter gegenhalten zu müssen.

Die Höhe der Kamera wird durch Unterlegen der Auflageplatte mit Holzplatten, Karton oder dickem Papier festgelegt. Im Fall meiner Kamera-Projektor-Kombination war noch eine weitere MDF-Platte sowie ein ca. 1/2 mm dicker Karton nötig, um die Kamera auf Höhe des Dias zu bringen.

Die Kamera wird von unten mittels einer 1/4"-Schraube fixiert. Das Loch, über das man an diese Schraube kommt, habe ich auch in der Grundplatte mit etwas vergrößertem Durchmesser weitergeführt. So konnte ich später die Kamera lösen und wieder befestigen, ohne die Kameraplatte von der Grundplatte abschrauben zu müssen. (Ich benutzte dazu einen breiten Schraubenzieher. Nach ein paar Versuchen gelang mir das Lösen und Festziehen der Schraube blind, d. h. ohne die ganze Vorrichtung umdrehen oder unter den Tisch kriechen zu müssen.)

Nach der Justage leimte ich entlang der beiden Geräte eine Reihe von kurzen Winkelleisten-Stücken auf Grundplatte und Kameraplatte (in den Bildern gut zu sehen). Sie stellen sicher, dass Projektor und Kamera später wieder an derselben Stelle platziert werden können und so die aufwendige Einstellung erhalten bleibt. (Das klappt natürlich nur, solange ich denselben Projektor und dieselbe Kamera verwende.)

Da das Dia gegenüber dem Kameraausschnitt leicht gekippt war (keine Ahnung, ob die Abweichung im Projektor oder in der Kamera liegt), erhöhte ich einen der Projektorfüße mit einem dünnen Stück Pappe, das ich später auch auf der Grundplatte festklebte. Die Projektorfüße ließ ich ganz eingeschraubt, damit ich die Stellung später wieder exakt gleich hinbekomme.

Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: November 2009
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