Achtung: Dieser Artikel ist schon etwas älter und repräsentiert teilweise nicht mehr das aktuelle Angebot. Er gibt aber nach wie vor einen guten Überblick über verschiedene Qualitäten von Polfiltern.
Bewertungen der einzelnen Filter
Test 5: Vergütung
Man kann streiten, ob die Vergütung (Entspiegelung) von Polfiltern überhaupt wichtig ist. Zumindest für die große Mehrzahl der Fälle, für die man Polfilter einsetzt, spielt sie keine Rolle.
Ich hätte gern ein sinnvolles Beispielmotiv für Polfilternutzung mit gleichzeitiger Streulichtgefahr gezeigt - aber habe zumindest im Umfeld meines Wohnortes keines gefunden. Manche Tests und Fachartikel zeigen zur Demonstration der Vergütung irgendwelche Nachtaufnahmen mit Lichtquellen im Bild. Das sind allerdings Motive, für die man in der Praxis keinen Polfilter verwenden würde; so ein unsinniges Beispiel wollte ich nicht verwenden.
Allgemeingültig wären Praxisbilder sowieso nicht, weil die negativen Auswirkungen von Streulicht nicht nur vom Filter abhängen, sondern auch vom Objektiv. Daher verzichte ich auf ein Praxisbeispiel und mache nur einen simplen Test, der direkt die Wirkung der Vergütung aufzeigt - um zu überprüfen, ob die Herstellerangaben zutreffen.
Ich fotografiere annähernd senkrecht die objektivseitige Oberfläche des jeweiligen Filters und blitze mit dem eingebauten Blitz meiner Kamera hinein. Der Filter liegt dabei über einem Loch im Aufnahmetisch; erst in deutlichem Abstand liegt auf dem Boden der schwarze Hintergrund. So wird zusätzlich remittiertes Licht vom Tisch verhindert und sichergestellt, dass die Reflexionen ausschließlich vom Filter kommen.
Die manuelle Blitzbelichtung bleibt für alle Aufnahmen gleich. Anhand der Reflexion des Kamerablitzes kann man sehen, wie gut der Filter entspiegelt ist: Ein unvergüteter Filter reflektiert den Blitz sehr intensiv und mit breitem Lichthof, während die Reflexion durch eine Vergütung stark abgemildert wird.
Ein Klick auf die Ausschnitte führt jeweils zum ganzen Bild in Originalauflösung:
Auch wenn es nicht so aussieht: Alle Filter wurden vor diesem Test geeinigt (mit feuchtem Optik-Tuch und trocken) und sahen, anbgesehen von ein paar übrigen Staubkörnern, mit bloßem Auge perfekt sauber und streifenfrei aus. Das "verschmierte" Aussehen, das insbesondere die unvergüteten Filter zeigen, tritt also erst durch die extremen Testbedingungen zutage.
Ein Teil der weißen Überlagerung mag auch Streulicht innerhalb des Aufnahmeobjektives und somit nicht direkt vom jeweiligen Filter verusacht sein. Dennoch zeigt die Überlagerung, dass hier der Blitz besonders hell reflektiert worden sein muss - was dann auf eine geringe oder fehlende Vergütung deutet. Am Kernbereich des Blitzes, der in allen Testaufnahmen bereits weiß ausfrisst, kann man das weniger gut erkennen; für eine feinere Untersuchung der Unterschiede zwischen den vergüteten Filtern hätte ich noch weitere Tests mit geringerer Blitzstärke machen müssen, auf denen die Helligkeit und ggfs. Färbung der Spiegelung deutlicher wird.
Folgende Filter sind eindeutig unvergütet: Praktica C-Pol, B+W F-Pro Circular-Pol, Kenko Circular PL und dHD CPL.
Alle Filter, von denen die Hersteller dies behaupten, sind vergütet. Darüber hinaus besitzen offenbar auch der Dynasun PL und der
Hoya PL eine zumindest einfache Vergütung, obwohl sie nicht damit beworben werden.
Die wirkungsvollsten Vergütungen im Testfeld besitzen der teure B+W XS-Pro Digital KSM HTC-Pol MRC nano sowie der relativ preiswerte Walimex Pro MC CPL.
Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: April 2016
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