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Farbmanagement und Software

Internetbrowser

Früher hatten Browser generell kein Farbmanagement und gaben alle Bilder im unkorrigierten Monitorfarbraum aus; die Browser der meisten Mobilgeräte tun das sogar bis heute. Hinzu kommt eine Reihe weiterer Schwierigkeiten - allen voran die Tatsache, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Computernutzer ordentlich kalibrierte/profilierte Monitore hat. Fast jeder Benutzer sieht die Farben auf Internetseiten also etwas anders. Die Frage ist, ob und wie man das ändern kann.

Man empfiehlt seit vielen Jahren für Web-Bilder den sRGB-Farbraum (weil er ein Durchschnitts-Monitorfarbraum ist), aber das führt mangels Farbmanagement noch längst nicht zu einer wirklich farbverbindlichen Anzeige. Auf Monitoren, deren Farbraum stark von sRGB abweicht, kann sRGB sogar völlig daneben liegen. Es kursiert ja immer noch die Behauptung, sRGB werde von allen Browsern korrekt dargestellt - doch das stimmt eben nicht.

Die Lösung des Problems erfordert zwei Komponenten: Die Nutzer müssen ihre Monitore kalibrieren und profilieren, und die Browser müssen Farbmanagement unterstützen. Während man die Kalibrierung/Profilierung noch behelfsweise durch Profile der Monitorhersteller ersetzen kann (denn nicht für jeden Gelegenheitssurfer lohnt sich ein Colorimeter), führt an der Farbmanagement-Fähigkeit der Browser kein Weg vorbei.

Schon 1996 hatte das "World Wide Web Consortium" festgelegt, dass Internetbrowser ICC-Profile beachten sollen, und dass alle unprofilierten Elemente automatisch als sRGB interpretiert werden sollten. Das war und ist ein praxisgerechter Ansatz, aber er wird noch lange nicht von allen Browsern vollständig umgesetzt. Es klappt bereits mit dem Mac-Browser Safari, Google Chrome für Mac und Windows, Opera für Mac und Windows sowie Mozilla Firefox (mit Letzterem aber nicht von Haus aus, sondern nur, wenn man manuell eine bestimmte Einstellung vornimmt).

Firefox ohne die spezielle Einstellung sowie einige andere Browser schmücken sich zwar ebenfalls mit Farbmanagement-Fähigkeit, aber sie haben noch Defizite. Wirklich zuverlässig funktioniert dort nur die Anzeige von JPEGs mit eingebettetem Profil; mit anderen Dateiformaten gibt es gelegentlich Schwierigkeiten, und die Zuweisung von sRGB für unprofilierte Elemente klappt überhaupt nicht. Diese Teile der Internetseiten werden dann wieder unkonvertiert im Monitorfarbraum ausgegeben, so als wäre gar kein Farbmanagement vorhanden.
Die Microsoft-Browser Internet Explorer und Edge bieten gar ein irreführendes Pseudo-Farbmanagement: Einfache Farbmanagement-Testbilder melden vorhandenes Farbmanagement, aber in Wahrheit wird nur alles Abweichende nach sRGB konvertiert und das Monitorprofil komplett ignoriert. Von Farbverbindlichkeit kann hier also keine Rede sein; gerade die Besitzer farbstarker Monitore haben von einem Pseudo-Farbmanagement erhebliche Nachteile.
Browser in mobilen Geräten auf Android- oder iOS-Basis gewinnen immer mehr an Bedeutung, aber leider müssen deren Browser-Varianten noch meist ohne Farbmanagement auskommen. Es gibt allenfalls eine grobe Annäherung der Display-Farbräume an sRGB.

Hier finden Sie eine Testseite, mit der Sie die Farbmanagement-Fähigkeit Ihres eigenen Browsers im Detail überprüfen können.

Allen Hobbyfotografen, die bereits einen kalibrierten/profilierten Monitor haben, sei hiermit wärmstens die Verwendung eines vollständig farbmanagementfähigen Browsers ans Herz gelegt. Nach heutigem Stand empfehle ich insbesondere Google Chrome. Meiden sollten man die Microsoft-Browser mit ihrem Pseudo-Farbmanagement.

Aber das alles hilft natürlich nur für die Darstellung auf dem eigenen Monitor. Wer als (Hobby-)Fotograf Bilder ins Netz stellt, wünscht sich verständlicherweise auch eine korrekte Darstellung auf anderen Geräten. Doch leider gibt es bis heute keinen Weg, dies zu gewährleisten. Wir haben keinen Einfluss darauf, mit welchen Geräten, welchen Browsern und welchen Farbmanagement-Ausstattungen andere Internetnutzer unsere Bilder zu sehen kriegen. Es gibt keinen Trick und keine spezielle Methode, die daran grundsätzlich etwas ändern könnte.
Wir können natürlich unsere Angehörigen und Freunde über Farbmanagement aufklären, ihnen bestimmte Browser nahelegen und ihnen vielleicht sogar anbieten, mit unseren Colorimetern und freier Software ihre Monitore zu profilieren. Wir können auch innerhalb unserer eigenen Foto-Internetseiten auf die Wichtigkeit des Themas hinweisen und Tipps zur Einrichtung von Farbmanagement geben, so dass vielleicht ein Teil der Betrachter entsprechende Maßnahmen ergreift. Aber darüber hinaus können wir praktisch nichts tun. Als Fotografen und/oder Webdesigner müssen wir also noch auf absehbare Zeit damit leben, dass unsere Inhalte auf fast jedem fremden Monitor und fast jedem Mobilgerät farblich etwas anders rauskommen.

Und hier kommt noch der Trick, wie man das Farbmanagement in Firefox optimal einstellt:
Geben Sie in der Adresszeile about:config ein und bestätigen Sie die Sicherheitsfrage. Dann suchen Sie in der Liste den Eintrag gfx.color_management.mode und setzen den Wert auf 1. (Nach der Installation ist Firefox auf Mode 2 eingestellt, der nur ein eingeschränktes Farbmanagement ermöglicht.) Suchen Sie dann noch den Eintrag gfx.color_management.enablev4 und schalten ihn auf "true" um; erst dadurch arbeitet das Farbmanagement auch mit den neueren v4-Profilen korrekt.

Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: November 2017
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