Häufig reisen Fotografen und Filmer in ferne Länder und wollen dort natürlich auch ihr Equipment benutzen. Anschluss braucht man allein schon für die Akku-Ladegeräte der Kameras, Drohnen, mobilen Leuchten, Blitze und Notebooks. Wer mit größerem Equipment reist, hat vielleicht sogar netzbetriebene Leuchten und Studioblitze im Gepäck. (Abgesehen davon braucht jeder Reisende natürlich auch noch die „ganz normalen“ Utensilien wie Handy, Rasierer, Zahnbürste oder Haartrockner.)
Leider konnte die Welt sich nie auf einheitliche Netzspannungen und eine einheitliche Form der Netzsteckdosen einigen. Sobald man Gerätschaften außerhalb Deutschlands oder Österreichs mit Strom versorgen muss, empfiehlt sich daher eine Beschäftigung mit den Gegebenheiten des jeweiligen Landes. Das muss nicht immer kompliziert sein, aber es gibt nach wie vor Länder mit exotischen Steckdosennormen und Stromdaten – und es gibt nach wie vor Geräte, die in solchen Stromnetzen nicht richtig oder gar nicht funktionieren.
Zwei Probleme gilt es zu lösen:
1) Der Stecker muss in die
Steckdose passen.
2) Das Gerät muss sich mit der gebotenen Spannung und
Wechselfrequenz vertragen.
Elektrisch sorgenfrei reist es sich nur
in Länder, die sowohl dieselbe Steckdosennorm als auch dieselben Netzstromparameter wie
Deutschland und Österreich nutzen. Dazu gehören immerhin viele Nachbar- und
Urlaubsländer wie z. B. die Niederlande, Griechenland, Bulgarien, Kroatien,
Norwegen, Portugal, Schweden und Ungarn (siehe
Liste weiter unten).
In weiteren europäischen
Ländern stimmen zwar die elektrischen Daten komplett mit unseren überein, aber es
weichen die Steckdosennormen ein bisschen ab, sodass man gelegentlich Adapter
benötigt.
Außerhalb Europas weichen dann oft auch noch Spannung und/oder
Wechselfrequenz ab. Nicht immer ist diese Abweichung richtig groß; mit etwas
Glück ist nur die Spannung ein paar Prozent höher oder tiefer und liegt noch
gut in der Toleranz der Geräte. Aber es gibt auch Länder mit sehr deutlich
abweichender Spannung, wo dann nicht mehr alle vorhandenen Geräte
funktionieren werden.
Beachtet man das alles überhaupt nicht und probiert es blind aus,
kann man Glück oder Pech haben.
Auch wenn der Stecker bzw. Adapter mechanisch passt, garantiert das noch keine einwandfreie Funktion. Im einfacheren Fall funktioniert das Gerät unter der falschen Spannung und/oder falschen Wechselfrequenz nicht richtig. Aber wenn es richtig blöd läuft, nimmt das Gerät im fremden Stromnetz dauerhaften Schaden.
Eine vollständige Übersicht und Erklärung der weltweiten Steckdosensysteme gibt es bei Wikipedia.
In Deutschland, Österreich und etlichen anderen Ländern (siehe Liste weiter unten) verwenden wir das sogenannte Schuko-System. (Das Wort leitet sich von „SchutzKontakt“ ab – was etwas irreführend ist, weil die meisten anderen Steckdosensysteme ebenfalls Schutzkontakte haben.) Man kennt unser System international auch als „Typ F“ oder unter der Normbezeichnung CEE 7/4 (Stecker) bzw. CEE 7/3 (Steckdosen).
Der ganz klassische Schuko-Stecker gemäß CEE 7/4, der heute nur noch selten verbaut wird und eher an etwas älteren Geräten zu finden ist (obwohl man ihn durchaus noch neu kaufen kann), eignet sich ausschließlich für die hierzulande üblichen Schuko-Steckdosen „Typ F“ nach CEE 7/3. Es gibt zwar ein paar flache Steckdosentypen anderer Länder, in die man Schukostecker aufgrund eines ähnlichen Abstands der Kontaktstifte ebenfalls reinbekommt, aber in diesem Fall wird der namensgebende Schutzleiter nicht mit angeschlossen. Besser ist dann immer die Verwendung eines passenden Adapters.
An den meisten neueren Geräten mit Schutzleiter findet sich heute ein
Kombi-Stecker nach der Norm CEE 7/7. Er passt ebenfalls
einwandfrei in unsere Steckdosen nach CEE 7/3. Zusätzlich besitzt er aber
ein „Loch“ für den Schutzleiter-Stift in Steckdosen „Typ E“
nach CEE 7/5 (wie sie in Frankreich und einer Reihe weiterer Länder zu finden sind).
Das macht diese Sorte Stecker etwas flexibler und erübrigt zumindest in
bestimmten Ländern einen Adapter.
Übrigens haben auch viele in
Deutschland/Österreich angebotene Multistecker und Steckdosenleisten einen Kombistecker nach
CEE 7/7. Dadurch kann man sie ggfs. zweckentfremden als Adapter für ältere
Geräte.
Für Geräte mit hoher Leistung, die aber aufgrund ihrer Schutzisolierung keinen Schutzkontakt brauchen (z. B. Haartrockner), gibt es den sogenannten Konturenstecker nach CEE 7/17 (Typ C). Auch er passt in Steckdosen des Typs F (CEE 7/3). Dank seiner Aussparungen passt er auch in Steckdosen des Typs E (CEE 7/5). Nur an sehr alten Geräten findet man gelegentlich noch eine frühe Form des Konturensteckers, die noch keine Aussparungen für Steckdosen des Typs E hat.
Eine weitere Stufe der Vereinfachung stellt der flache Eurostecker
nach CEE 7/16 (ebenfalls eine Unterart von Typ C) dar, der
uns heute als Stecker-Stutzen von Netzteilen und auch einzeln begegnet (an
schutzisolierten Geräten bis ca. 550 Watt Leistung). Er passt
in alle Steckdosen, in die auch der Konturenstecker (CEE 7/17) passt.
Darüber hinaus ist er dank seiner schlanken Bauform noch mit weiteren
in Europa genutzten Steckdosentypen kompatibel (außer mit Steckdosen des Typs G
nach der Norm „BS 1363“,
wie sie z. B. auf den britischen Inseln und auf Zypern üblich sind).
Für Geräte, die keinen Schutzleiter brauchen (d. h. solche mit Euro- oder Konturenstecker) genügen zweipolige Adapter.
Wenn ein Gerät den Schutzleiter benötigt und deswegen einen Schukotecker oder Kombistecker hat, sollte man dreipolige Adapter verwenden, die den Schutzleiter an die Steckdose weitergeben. Das kann im Fall eines Defektes Leben retten. (Abgesehen davon gibt es einige Studioblitze, die konstruktionsbedingt ohne den angeschlossenen Schutzleiter erst gar nicht auslösen würden.)
Leider gibt es immer noch Länder und Regionen, in deren Stromsystemen keine Schutzleiter zur Verfügung stehen. Hier muss man dann Nutzen und Risiko sorgfältig abwägen und ggfs. weitere Vorsichtsmaßnahmen treffen. Am besten verwendet man dort nur Geräte mit schutzisolierten (Kunststoff-)Gehäusen, sodass der Bedarf nach einem Schutzleiter entfällt.
Die Notwendigkeit von Steckeradaptern ist für gut vorbereitete Reisende
kein großes Ding. Passive Adapter (die nur die Kontakte weitergeben, aber keine Spannung umwandeln
müssen) findet
man heute sehr preiswert auf sämtlichen
Verkaufsplattformen.
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In der Praxis am besten
funktionieren einzelne Adapter, die auf der einen Seite die Steckdose für
Schukostecker oder Eurostecker haben und auf der anderen Seite den Stecker
für ein ganz bestimmtes Steckdosensystem im Reiseland. Wer häufig in
unterschiedliche Länder reist, wird sich mit der Zeit ein ganzes Sortiment
solcher Adapter zulegen.
Viel beworben werden „universelle“ Adapter, die
man durch diverse Verstellmöglichkeiten und eine Auswahl mehrerer
Steckkontakt-Formen an allerhand weltweite Steckdosensysteme anpassen können
soll. Die Universal-Adapter sind allerdings bauartbedingt ziemlich voluminös
und funktionieren nicht immer so reibungslos wie versprochen. Von daher rate
ich im Zweifelsfall eher zu den nicht-universellen Adaptern.
Für Geräte mit abnehmbarem Netzkabel kann man übrigens auch ein ganzes Kabel besorgen, das netzseitig schon den im jeweiligen Land nötigen Stecker besitzt; das ist noch etwas robuster als eine Kombination von Stecker und Adapter und daher für Vielreisende eine Überlegung wert. Sinngemäß dasselbe gilt USB-Netzteile, wie sie heute für Smartphones und viele andere Kleingeräte benötigt werden; auch sie kann man direkt mit Kontakten für die benötigte Steckdosenform kaufen. Exotische Steckervarianten findet man sicher nicht in jedem Geschäft in Deutschland und Österreich, aber über internationale Versender wird man meist fündig. Oder man besorgt sich das Kabel bzw. Netzteil einfach nach Ankunft im Reiseland.
Unterschiede der weltweiten Stromversorgungen gibt es in der Höhe der Nennspannung sowie in der Wechselfrequenz (also wie oft pro Sekunde von Plus nach Minus und zurück gewechselt wird).
Die Wechselfrequenzen sind noch halbwegs überschaubar, denn hier gibt es weltweit nur zwei: 50 Hertz und 60 Hertz.
Etwas bunter gemischt sind die Nennspannungen, die sich weltweit zwischen 100 und 240 Volt bewegen. Konkret gibt es 100, 110, 115, 120, 127, 220, 230 und 240 Volt. In der Praxis fasst man sie meist zu zwei groben Untergruppen zusammen, nämlich 100 bis 127 Volt auf der einer Seite und 220 bis 240 Volt auf der anderen Seite. (Diese Zahlen beziehen sich auf übliche Haushalts- und Hotelsteckdosen. Daneben kann es noch höhere Spannungen für Großgeräte und Maschinen geben. Mit denen hat man als Reisender aber normalerweise nichts zu tun.)
Eine „Nennspannung“ ist nur der angestrebte Sollwert. Je nach momentaner Auslastung des Netzes kann die tatsächliche Spannung ein paar Prozent nach oben oder unten (in der Praxis meist eher nach unten) abweichen. In Ländern außerhalb Mitteleuropas können die Schwankungen auch stärker sein.
Alle Stromnetze in Mitteleuropa bieten die aus Deutschland
und Österreich bekannten 230 Volt bei 50 Hz
Wechselfrequenz. In Südosteuropa und vielen außereuropäischen Ländern
finden sich teils sehr ähnliche Werte, nämlich 220 oder 240 Volt bei ebenfalls
50 Hz. Solange man sich in einem Land aufhält, dessen Stromnetz
mit solchen Eckdaten arbeitet, kann man die in Deutschland oder Österreich
gekauften Geräte problemlos verwenden. Man benötigt allenfalls einen
einfachen Adapter.
Schwieriger kann es werden, wenn die Spannung im
Aufenthaltsland stärker abweicht und/oder wenn das Stromnetz dort mit
60 Hertz getaktet ist. Dann muss man genauer hinschauen, ob das Gerät damit
zurechtkommt oder nicht.
Hinweis: Bis 1987 galt in Deutschland und Österreich noch eine Nennspannung von 220 Volt. In China, dem Herkunftsland vieler neuerer Geräte, gelten sogar bis heute 220 Volt. Deshalb wird diese Zahl immer noch häufig genannt und steht sogar noch auf manchen billigen Neugeräten drauf, obwohl sie für Mitteleuropa eigentlich nicht mehr stimmt.
Erster und wichtigster Anhaltspunkt sind immer
die technischen Daten auf dem Typenschild eines Gerätes. Dort steht ganz genau drauf, mit
welchen Spannungen und Wechselfrequenzen es laut Hersteller zurechtkommt.
Die Einhaltung dieser Daten ist stets die sichere Wahl – und auch wichtig
für eventuell auftretende Gewährleistungsfälle.
Die meisten Geräte
funktionieren auch noch unter geringfügig abweichenden Stromdaten, aber das muss man ggfs. auf eigenes Risiko ausprobieren.
Manche ältere Geräte waren (zumindest laut Typenschild) starr auf
220 Volt bei 50 Hz ausgelegt. Dasselbe gilt gelegentlich noch für
Billiggeräte kleinerer Hersteller aus Fernost. Trotzdem werden sie in den allermeisten Fällen
auch an 230 oder 240 Volt funktionieren und häufig (allerdings nicht immer) mit
60 Hertz kompatibel sein.
Da die großen Hersteller
heute international planen, sind sie bestrebt,
ihre Geräte von vornherein flexibler zu konstruieren und sie gleich in möglichst vielen Stromnetzen nutzbar zu machen. Das vereinfacht nicht nur den weltweiten Vertrieb der Geräte, sondern bringt auch Vereinfachungen für Reisende mit sich.
(Nebenbei bietet es eine willkommene Toleranz für Länder, in denen das
Stromnetz instabil ist und gewissen Schwankungen
unterliegt.)
Auf Typenschildern wird die Volt-Zahl mit der Buchstabenfolge AC
(„Alternating Current“) oder mit dem Wellensymbol ~ eingeleitet. Das steht
das für Wechselstrom und ist nichts Besonderes, denn so gut wie alle
Stromnetze auf der Welt verwenden Wechselstrom.
Speziell auf Netzteilen
steht dann noch eine zweite/niedrigere Spannung, nämlich die
Ausgangspannung. Der Ausgang liefert manchmal ebenfalls Wechselstrom, meist aber
Gleichstrom (zu erkennen am Gleich-Symbol = oder der Buchstabenfolge DC für
„Direct Current“).
Außer der Spannung nennen die Typenschilder stets die maximale
Eingangsleistung des Gerätes in der Einheit W („Watt“). Manchmal steht da
statt W auch VA („VoltAmpere“).
Für den Ausgang von Netzteilen wird statt
der Leistung häufig nur die Stromstärke in A („Ampere“) genannt. Möchte man
die Ausgangsleistung in Watt wissen, kann man den Ampere-Wert einfach mit der
Ausgangsspannung multiplizieren.
Wenn die Typenschilder von Netzteilen unübersichtlich gestaltet sind, muss man aufpassen, die Eingangs- und Ausgangswerte nicht durcheinanderzubringen. Für den Anschluss an ein Stromnetz sind nur Erstere relevant.
Sehr viele heutige Kleingeräte, besonders die Ladegeräte für Handys und Kameraakkus, sind gleich für alle weltweit üblichen Stromdaten ausgelegt. Da findet sich dann eine Angabe wie „100 bis 240 Volt, 50/60 Hz“. Das ist aus Sicht eines Reisenden perfekt. Solche Geräte kann man (ggfs. mit entsprechendem Adapterstecker) überall verwenden.
Doch nicht alle Geräte können so universell konstruiert sein. Dann versuchen Hersteller, sich wenigstens auf weltweit zwei Versionen zu beschränken. Die hierzulande verkaufte Version ist dann für 220 bis 240 Volt ausgelegt. Dadurch kann man diese Geräte ganz offiziell auch in Ländern verwenden, in denen die Nennspannungen ein bisschen abweichen (also 220 oder 240 statt 230 Volt) und muss es nicht auf gut Glück probieren.
In den meisten Fällen sind 220 bis 240 Volt mit den bekannten 50 Hertz kombiniert. Aber es gibt durchaus auch ein paar „exotische“ Länder, in denen 220, 230 oder 240 Volt in Verbindung mit 60 Hz Wechselfrequenz zum Einsatz kommen. Die allermeisten unserer Geräte können ohne Abstriche auch mit 60 Hz betrieben werden – was dann auch so auf dem Typenschild stehen sollte. Wenn ausnahmsweise ein Gerät nicht oder nicht richtig unter 60 Hz funktioniert, liegt das meist an einer bestimmten Art von Elektromotor, wie er z. B. als Lüftermotor in älteren Filmleuchten oder Haartrocknern vorkommen kann. Ferner gibt es alte Tonbandgeräte und Uhren, die die Netzfrequenz als Taktgeber nutzen und dann unter 60 Hertz zu schnell laufen würden. Aber praktisch alle moderneren Leuchten/Blitze und andere Geräte aus dem Foto- und Videosektor sind bereits universell für 50 und 60 Hz gebaut. Geräte mit Gleichstrom-Netzteilen sowie alles, was keinen Takt benötigt (z. B. lüfterlose Halogenleuchten) sollte ohnehin unabhängig von der exakten Wechselfrequenz problemlos funktionieren.
Nicht immer so problemlos arbeiten Geräte in Ländern, in denen nur
100 bis 127 Volt zur Verfügung stehen. Größer dimensionierte Netzteile
oder Netzteile mit induktiver Übertragung (z. B. für elektrische
Zahnbürsten) sind häufig fest für
220 bis 240 Volt ausgelegt. Dasselbe gilt für Geräte, die ohne Netzteil direkt den Netzstrom verwenden
(z. B. Halogenleuchten). In diesem
Fall hilft ein simpler Steckeradapter nicht weiter, denn die Geräte würden unter
der niedrigeren Spannung entweder gar nicht oder nur mit stark verminderter
Leistung funktionieren. (Noch schädlicher wäre, wenn man ein für 100 bis
127 Volt konstruiertes Gerät an 220 bis 240 Volt anschließt.)
Für diese nicht-flexiblen Geräte braucht man
einen Transformator (auch Spannungswandler genannt), der die Spannung
passend heraufsetzt. Für
Verbraucher bis ca. 50 Watt Leistung kann man einen recht günstigen
Reise-Transformator
nehmen, der wie ein etwas größeres Steckernetzteil aussieht. Typischerweise haben
solche Geräte ein Umsetzungsverhältnis von 1:2 – also aus 110 Volt werden damit 220 Volt, aus
115 Volt werden 230 Volt oder aus 120 Volt werden 240 Volt.
(Für Länder mit 127 Volt sind die meisten verfügbaren Geräte leider
ungeeignet.) Damit liegt man
wieder in dem Spannungsbereich, den hierzulande gekaufte Geräte benötigen. Die Wechselfrequenz
bleibt bei der Umwandlung allerdings stets unverändert. Wenn im betreffenden
Land 60 Hz verwendet werden und das Gerät nicht damit umgehen kann,
hilft der Transformator nichts.
Transformatoren für
Geräte, die deutlich mehr als 50 Watt verbrauchen (starke
Leuchten, Haartrockner etc.), sind teurer
und schon aufgrund
des hohen Gewichtes fürs Reisen nicht gut geeignet. Noch sehr viel teurer
wären Geräte, die die Wechselfrequenz
umwandeln können.
Statt einer Adaptierung mitgebrachter Geräte ist es dann
fast immer billiger und einfacher, direkt passende Geräte vor Ort zu kaufen oder zu mieten.
Wenn Geräte mit externem Netzteil arbeiten, kann man manchmal ein separates Netzteil erwerben, das direkt für die Spannung am Einsatzort ausgelegt ist. Wenn z. B. ein Notebook oder eine LED-Leuchte in Europa mit einem Netzteil für 220 bis 240 Volt ausgeliefert wird, kann man dafür meist auch das Netzteil für 100 bis 127 Volt nachkaufen. Diese Lösung ist leichter und häufig auch billiger als der Umweg über einen großen Transformator.
Etwas weniger verbreitet sind Geräte, die sich zwar nicht automatisch an unterschiedliche Netzspannungen anpassen, aber sich immerhin manuell umschalten lassen. Das können ältere Audio- und Videogeräte sein, aber auch speziell für Reisezwecke gebaute Geräte mit hoher Eingangsleistung wie z. B. Reise-Haartrockner und -Bügeleisen. Hierzu findet sich dann irgendwo am Gehäuse (manchmal etwas versteckt) ein Dreh- oder Schiebeschalter für die beiden Spannungsbereiche.
Achtung: Man kann sich leider nicht blind darauf verlassen, dass die Stromdaten
aus einer Ländertabelle immer stimmen (das gilt ausdrücklich auch für die Übersicht
in diesem Abschnitt).
In manchen Ländern gelten je nach Region
unterschiedliche Netzspannungen. In manchen Ländern wird die Netzspannung
gerade umgestellt, sodass in manchen Gegenden noch die alte
Spannung und in anderen bereits die neue Spannung verwendet wird. In
schlecht versorgten Regionen können sogar Hotels eigene Stromversorgungen
haben, deren Daten von der Umgebung abweichen.
Insbesondere bei Verwendung
eines Reisetransformators,
der die Spannung hochsetzt, ist Vorsicht
angebracht. Wenn man ihn z. B. versehentlich an 220 Volt
anschließt, macht er daraus gleich 440 Volt – und das wird das
angeschlossene Gerät sehr wahrscheinlich zerstören. Aus demselben Grund darf
man Netzteile, die für 100 bis 127 Volt ausgelegt sind, niemals an 220 oder
mehr Volt anschließen.
Man sollte daher
immer vor Ort nachfragen, welche Spannung in der Stadt, in dem Haus oder in
dem Hotel tatsächlich anliegt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann ein
kleines Multimeter mitnehmen und die Spannung selber nachmessen.
Die folgende Übersicht unterscheidet Länder danach, wie stark sie vom
System in Deutschland/Österreich abweichen. Die Daten wurden nach bestem
Wissen aus mehreren Quellen recherchiert, aber ich gebe keine Garantie auf absolute
Richtigkeit. (Gelegentlich widersprechen sich die Quellen und/oder sind
anscheinend nicht
auf dem aktuellsten Stand).
In Ländern, in denen je nach Region
unterschiedliche Stromdaten gelten, listet die Übersicht jeweils den aus
unserer Sicht ungünstigeren Fall. Man kann also auch mal Glück haben und die
Stromversorgung weicht am Reiseziel weniger ab als gedacht.
Wer ganz konkrete Informationen sucht, welcher Adapter für ein bestimmtes Land benötigt wird und welche Stromdaten dort gelten, sei auf die Tabelle bei Wikipedia verwiesen. Auch Seiten wie World Power Plugs und Welt-Steckdosen können bei der Reisevorbereitung nützlich sein.
In den folgenden Ländern/Gebieten können alle Geräte, die in Deutschland oder Österreich gekauft wurden, ohne Adapter verwendet werden.
(Die Übersicht geht jeweils von einer modernen Hausinstallation aus. In den mit * gekennzeichneten Ländern ist nicht auszuschließen, dass in einzelnen Häusern noch ältere Steckdosentypen verbaut sein können und somit noch Adapter benötigt werden.)
Afghanistan, Ägypten, Albanien, Algerien, Andorra, Armenien, Azoren*, Balearen, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Estland, Finnland, Georgien, Griechenland, Grönland*, Indonesien*, Island*, Kap Verde, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Madeira, Moldau, Montenegro, Niederlande*, Nordmazedonien, Norwegen, Österreich, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Serbien, Slowenien, Spanien* (Festland), Tadschikistan*, Türkei*, Turkmenistan*, Ukraine*, Ungarn, Usbekistan*
In den folgenden Ländern/Gebieten können nahezu alle Geräte, die in Deutschland oder Österreich gekauft wurden, ohne Adapter verwendet werden. Adapter braucht man nur noch für altmodische Schukostecker nach CEE 7/4 (siehe oben).
Äquatorialguinea, Belgien, Benin, Burkina Faso, Burundi, Dänemark, Dschibuti, Elfenbeinküste, Frankreich, Kamerun, Komoren, Republik Kongo, Mali, Marokko, Mongolei, Neukaledonien, Polen, Réunion, Slowakei, Tschechien, Tunesien, Westsahara, Zentralafrikanische Republik
In den folgenden Ländern/Gebieten können alle Geräte mit Eurostecker, die in Deutschland oder Österreich gekauft wurden, ohne Adapter verwendet werden. Für Geräte mit Schukostecker, Konturenstecker oder Kombistecker können einfache Steckeradapter nötig sein.
(Je nach Region und dort üblicher Installation kann es in Ausnahmefällen mal alte Steckdosen geben, in die der Eurostecker nicht passt.)
Angola, Aserbaidschan, Chile, Färöer, Gabun, Guinea, Guinea-Bissau, Iran, Italien, Kanaren, Kasachstan, Kirgisistan, Liechtenstein, Mauretanien, Monaco, Republik Kongo (Brazzaville), Ruanda, Schweiz, Somalia, Togo, Vatikanstadt
In den folgenden Ländern/Gebieten können alle Geräte, die in Deutschland oder Österreich gekauft wurden, mittels einfachem Steckeradapter verwendet werden.
(Je nach Region/Hotel und dort üblicher Installation können Stecker auch ohne Adapter passen. Aber darauf kann man sich nicht verlassen.)
Argentinien, Äthiopien, Australien, Bahrain, Bangladesch, Bhutan, Botswana, Brunei, Chile, China, Cookinseln, Demokratische Republik Kongo (Kinshasa), Dominica, Eritrea, Eswatini (Swasiland), Falklandinseln, Fidschi, Französisch-Guyana, Gambia, Gaza, Ghana, Gibraltar, Grenada, Großbritannien, Guadeloupe, Guernsey, Hongkong, Israel, Indien, Isle Of Man, Irak, Irland, Jemen, Jersey, Jordanien, Kambodscha, Katar, Kenia, Kiribati, Kuwait, Laos, Lesotho, Libanon, Macau, Malawi, Malaysia, Malediven, Malta, Martinique, Mauritius, Mosambik, Myanmar, Namibia, Nauru, Nepal, Neuseeland, Niger, Nigeria, Oman, Osttimor, Pakistan, Papua-Neuguinea, Paraguay, Sambia, Samoa, Senegal, Seychellen, Sierra Leone, Simbabwe, Singapur, Sri Lanka, Sudan, St. Lucia, Südafrika, Sudan, Südsudan, Syrien, Tadschikistan, Tansania, Thailand, Tonga, Tschad, Uganda, Uruguay, Vanatu, Vereinigte Arabische Emirate, Zypern
In den folgenden Ländern können die meisten Geräte, die in Deutschland
oder Österreich gekauft wurden, mittels einfachem Steckeradapter verwendet werden.
Ausgenommen sind
jedoch Geräte, die unbedingt
50 Hz Wechselfrequenz benötigen und daher nicht für 60 Hz geeignet sind
(hierfür gibt es leider keine praktikablen Adapter/Wandler).
Antigua und Barbuda, Guyana, Montserrat, Nordkorea, Peru, Philippinen, St. Kitts und Nevis, Saudi-Arabien, Südkorea
In den folgenden Ländern können Geräte, die in Deutschland oder Österreich gekauft wurden, mit einfachem Steckeradapter verwendet werden, sofern sie ausdrücklich auch für eine Spannung von 100 bis 127 Volt geeignet sind. Geräte, die 220 bis 240 Volt benötigen, sind (bis ca. 80 Watt Leistung) mittels Reise-Transformator benutzbar.
(Je nach Region/Hotel können auch mal 220 bis 240 Volt bei 50 Hz vorhanden sein und/oder es findet im Land gerade eine schrittweise Umstellung statt.)
Barbados, Bolivien, Bonaire, Curaçao, Französisch Polynesien, Jamaika, Japan (Osten), Libyen, Madagaskar, Vietnam
In den folgenden Ländern können Geräte, die in Deutschland oder
Österreich gekauft wurden, mit Steckeradapter verwendet werden, sofern sie ausdrücklich auch für Spannungen von 100 bis
127 Volt und für 60 Hz Wechselfrequenz geeignet sind. Geräte, die 220 bis 240 Volt
benötigen, aber mit 60 Hz zurechtkommen, sind (bis ca. 80 Watt Leistung) mittels Transformator benutzbar.
Geräte, die nicht mit 60 Hertz kompatibel sind, sind
auch mit
Transformator nicht sinnvoll verwendbar.
(Je nach Region/Hotel können auch mal 220 bis 240 Volt bei 60 Hz vorhanden sein.)
Amerikanisch Samoa, Anguilla, Aruba, Bahamas, Belize, Bermuda, Brasilien, Cayman Islands, Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Guam, Guatemala, Haiti, Honduras, Japan (Westen), Jungerninseln, Kanada, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Mikronesien, Nicaragua, Okinawa, Panama, Puerto Rico, Saba, Sint Eustatius, Sint Maarten, Suriname, Taiwan, Trinidad und Tobago, Venezuela, USA
Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: Oktober 2024
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