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Farbmanagement-Grundlagen

Bedeutung der ICC-Profile

Um Farbräume zu definieren, braucht man eine Zuordnungs-Tabelle, aus der hervorgeht, welche absoluten Farben mit den jeweiligen Werten gemeint sind. So eine Farbraum-Beschreibung heißt ICC-Profil. In gängigen Bildformaten wie TIFF, JPEG oder PNG kann man ein Profil "einbetten"; es wird also Teil der Metadaten der Bilddatei und kann dann von jeder Software, die Farbmanagement beherrscht, gelesen werden. So kann die Software die Farben des Bildes korrekt (d. h. der Farbraum-Definition gemäß) interpretieren.

Überall, wo innerhalb eines Farbmanagement-Workflows die Farben einer Definition bedürfen, kommt ein ICC-Profil zu Einsatz. Das gilt also für die verwendeten Ein- und Ausgabegeräte und auch für die Bilddateien. Um mit Farben korrekt umzugehen, muss man ja stets wissen, um welche Farben es geht.

Jedes Gerät hat einen eigenen Gerätefarbraum. Etwa bei einem Monitor ist der Farbraum von den farblichen Fähigkeiten des Panels und seiner internen Lichtquelle abhängig. Schickt man z. B. den RGB-Wert 125/30/45 zum Monitor, so gibt der Monitor gemäß seines physikalischen Gerätefarbraums eine ganz bestimmte Farbe aus. Diese Farbe kann man mit einem Farbmessgerät messen - genau wie jede andere Farbe, die ein Monitor anzeigt. So lässt sich durch eine Reihe von Messungen ein Farbprofil für genau diesen Monitor ermitteln. Aus dem fertigen Profil kann man dann ersehen, welche Farbe der Monitor jeweils anzeigt, wenn man ihm einen bestimmten Farbwert zuführt. Das ICC-Profil des Monitors ist also im Wesentlichen nichts Anderes als eine genaue Beschreibung seiner farblichen Eigenschaften. Es ist (vereinfacht gesagt) eine Tabelle, in der steht, welchem CIE-Lab-Wert jede einzelne Farbe des Monitors entspricht.

So ähnlich funktioniert das auch mit einem Tintenstrahldrucker oder einem Fotobelichter: Durch die messtechnische Profilierung wird genau festgestellt, welche Farbe gedruckt wird, wenn man einen bestimmten Farbwert benutzt. Auch für einen Drucker lässt sich also ein Profil ausmessen.

Auf der Eingangsseite (Kamera oder Scanner) funktioniert das Messverfahren ähnlich; nur benutzt man hier statt eines Farbmessgerätes eine spezielle Farb-Testtafel mit vorher schon bekannten Farbwerten; die vom Aufnahmegerät aufgezeichneten Werte lassen sich nach dem Abfotografieren bzw. Scannen auslesen, und dadurch erstellt man ein Profil der Kamera oder des Scanners. (In der Praxis wird man als Hobbyfotograf nur selten mit eigenen Kamera- und Scannerprofilen arbeiten, aber dazu später mehr.)

Eine Besonderheit sind die Arbeitsfarbräume. Sie entstehen nicht messtechnisch, sondern per Definition. Es hat sich nämlich als sinnvoll erwiesen, für Bilddateien geräteneutrale Farbräume zu definieren. Die bekanntesten Vertreter der definierten Arbeitsfarbräume sind sRGB, AdobeRGB und ProPhotoRGB.

Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: Oktober 2017
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